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Pfortekonzert & Ausstellung

  • Frauenmuseum Hittisau Platz 501 6952 Hittisau Österreich (Karte)

Wie eine Welle im Morgenmeer
Von der Unbändigkeit der Musik

In Love | © Anna Rubin

Natürlich, aufrichtig und ehrlich 
Interview von Klaus Christa mit der Komponistin Elena Firsova

Wenn Sie einen Kompositionsauftrag erhalten, wie gehen Sie an die Arbeit heran?
Zuerst mache ich mir Gedanken über die Instrumente bzw. Stimmen, für die ich schreiben soll. Wie klingen sie zusammen, welche Möglichkeiten haben sie? Manchmal höre ich Musik desselben Genres. Ich habe ziemlich viele Skizzen, die ich zwischen meinen Kompositionen schreibe und wenn ich einen Auftrag habe, schaue ich sie durch, um zu sehen, ob sich bestimmtes Musikmaterial für ein neues Stück eignet.

Wie haben Sie Ihre persönliche Sprache als Komponistin gefunden?
Das ist eine Frage für Musikwissenschaftler*innen, nicht für mich. Ich fühle nur, dass diese Sprache die meine ist und mit dieser Sprache kann ich natürlich, aufrichtig und ehrlich schreiben.

Als Sie in Russland lebten, komponierten Sie nicht in dem Stil, den die offizielle russische Musikpolitik unterstützte, genau so wie Ihr Mann Dmitri Smirnov oder Sofia Gubaidulina. Wie war es, in einem solchen Umfeld zu leben?
Es war nicht so tragisch, wie Sie sich das vorstellen. Wir haben uns irgendwie von klein auf mit der Situation arrangiert. Und wir hatten auch sehr gute Freunde, Komponist*innen in unserem Alter, die in der gleichen Situation waren und ältere Freunde wie Denisov, Gubaidulina und Schnittke. Denisov half uns sehr. Er schickte unsere Kompositionen in den Westen und dank ihm wurde unsere gesamte Kammermusik in Moskau im Saal des Komponistenverbandes aufgeführt, wo er künstlerischer Leiter des Konzertzyklus «Neue Komposition Moskauer Komponisten» war. Es war möglich, dort alle Moskauer Komponisten, die Mitglie- der des Komponistenverbandes waren, aufzuführen. Es war keine große offizielle Szene – wir standen ja auf der sogenannten schwarzen Liste – aber der Saal war sehr beliebt und sehr gut besucht, so dass wir uns als «Komponisten, die in engen Kreisen sehr bekannt sind» fühlten. Nach und nach wurde unsere Musik im Westen immer öfter aufgeführt. Sie sehen, es war gar nicht so übel.

Es ist offensichtlich, dass die Poesie in Ihrem Werk eine wichtige Rolle spielt, was bedeutet Poesie für Sie?
Poesie bedeutet mir sehr viel. Und besonders die Poesie von Ossip Mandelstam. Die meisten meiner Vokalmusikstücke sind zu seinen Gedichten geschrieben. Seine Poesie half mir, in meiner Jugend zu verstehen, was ich in der Musik sagen will und wie.

Was bedeutet die Kunst im Allgemeinen für Sie?
Kunst – für mich vor allem Musik – und Liebe sind der wichtigste, wenn nicht einzige Sinn unserer Existenz. Und das Schaffen von Musik ist für mich auch Liebe zur Musik.

Was sind für Sie die glücklichsten Momente als Komponistin?
Die glücklichsten Momente für mich sind, wenn ich eine Komposition fertiggestellt habe, damit voll zufrieden bin und ich dann eine sehr gute Auührung davon höre.

Was ist für Sie das Geheimnis der Musik?
Musik ist eines der größten Geheimnisse unseres Lebens. Nur soviel kann ich dazu sagen.

Programm

  • Maria Bach (1896-1978) 1. Streichquartett       

  • Elena Firsova (*1950) 1. Klavierquartett                   

  • Béla Bartók (1881-1945) Klavierquintett in C

Es spielen

  • Katya Apekisheva Klavier

  • Mayumi Kanagawa Violine

  • Pavel Fischer Violine

  • Klaus Christa Viola

  • Mathias Johansen Violoncello

Einzelkarten für Konzerte im Frauenmuseum

  • Normalpreis: € 24.– 

  • Studierende: € 9.– 

  • Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre: kostenlos

Karten erhältlich > Tourismusbüro Hittisau, T +43 5513 6209250, tourismus@hittisau.at  und an der Abendkasse ab 16.30 Uhr

Vor dem Konzert können Sie die Ausstellung BLITZBLANK im FMH anschauen – der Eintritt ist im Preis der Konzertkarte inbegriffen. Nach dem Konzert genießen Sie Hittisauer Bergkäse und ein gutes Glas Pforte-Wein.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der pforte.at

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