Am Rande des Wienerwaldes
Der Lebensborn in Feichtenbach
In Feichtenbach, am Rande des Wienerwaldes, eröffnete der SS-Verein Lebensborn im Jahr 1938 sein einziges Entbindungsheim auf dem Gebiet des heutigen Österreichs. Diese Heime waren zentrale Instrumente der rassistischen Bevölkerungspolitik des NS-Regimes. Aufgenommen wurden ausschließlich Frauen, die den strengen Kriterien der SS entsprachen.
Die sogenannten „arischen" Frauen konnten dort unerwünschte oder uneheliche Kinder zur Welt bringen. Auch verheiratete Frauen nutzten die Angebote des Lebensborn. Die Neugeborenen sollten zu einer neuen nationalsozialistischen „Elite" erzogen werden – ganz im Sinne der Ideologie.
Die Aufarbeitung des Lebensborn bleibt bis heute unvollständig. Nach Jahren des Schweigens in den betroffenen Familien beginnen Menschen, die im Heim Wienerwald geboren wurden, sowie nachfolgende Generationen, sich kritisch mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen.
Eine Ausstellung des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung, Graz-Wien-Raabs, in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Universität Graz. Erweitert mit Teilen der Ausstellung „Geburtskultur" durch das Frauenmuseum Hittisau sowie Verbindungen des Lebensborn zu Vorarlberg.
Institutsleitung: Univ.-Prof. Barbara Stelzl-Marx / Projektleitung: Lukas Schretter / Wissenschaftliche Mitarbeit: Sabine Nachbaur, Martin Sauerbrey-Almasy, Nadjeschda Stoffers, Michaela Tasotti.