Raum für Geburt und Sinne, Frauenmuseum Hittisau © Frauenmuseum Hittisau / Angela Lamprecht

Raum für Geburt und Sinne, Frauenmuseum Hittisau © Frauenmuseum Hittisau / Angela Lamprecht

 
 

Vom Gesundheits- zum Gesundungssystem

Der demographische Wandel, die speziellen Anforderungen durch die aktuelle Corona-Situation oder die Erkenntnisse aus der Salutogenese (der Lehre von der Entstehung und Erhaltung von Gesundheit) zeigen, dass wir aufgefordert sind, zukunftstaugliche Lösungen zu entwickeln, um unser Gesundheitssystem zu einem wirkungsvollen Gesundungssystem zu machen. Dies ist auch in Hinblick auf dessen langfristige Finanzierung notwendig. Dazu braucht es Zugänge, die sich auf mehreren Ebenen und aus verschiedenen Disziplinen zusammensetzen. Die interdisziplinär ausgerichtete Tagung „THE FIRST ROOM“ ist eine Einladung an Fachpersonen, Studierende, Politik und alle Interessierten, über die heilsame Wirkung von Architektur und Design im Gesundheitsbereich nachzudenken.

Heilsame Räume

Seit einigen Jahren wird in der internationalen Architektur und Baukunst der Begriff der „heilsamen Architektur“ intensiv diskutiert. Der Begriff weist darauf hin, dass die gebaute Umgebung die Fähigkeit hat, die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden der Patient*innen positiv zu beeinflussen und regenerative Prozesse zu unterstützen. Die von der Architektur bestimmte physische Umgebung kann demnach die Bewältigung jener Belastungen begleiten, die durch Krankheit, Krankenhausaufenthalt oder den Heilungsprozess selbst entstehen. Die damit verbundenen Forschungsergebnisse finden zunehmend Krankenhausbauten oder Sozial- und Gemeinschaftszentren Eingang. Im angelsächsischen Raum werden z.B. Versorgungseinheiten für Krebskranke von namhaften Architekturbüros gestaltet. Trotz hochtechnisierter medizinischer Infrastruktur mildern sie durch ihr Erscheinungsbild bewusst das Gefühl von Kranksein.

Ein gemeinsamer Blick in die Zukunft

Das Frauenmuseum Hittisau und die IG Geburtskultur a-z greifen nun im Rahmen ihrer aktuellen Ausstellung „geburtskultur. vom gebären und geboren werden“ diese Themen und Entwicklungen auf. Gemeinsam mit dem vai Vorarlberger Architektur Institut und der TU Wien haben sie eine fächerübergreifende Tagung gestaltet, bei der Räume für Geburt als Ausgangspunkt für einen gemeinsamen Blick in die Gesundheitspolitik der Zukunft bilden.

Der erste Raum

„THE FIRST ROOM. geburtskultur trifft architektur“ durchleuchtet die Themen "Raum & Geburt“ sowie „Raum & Gesundheit“. Im Blickfeld stehen regenerative Prozesse, die in Zusammenhang mit deren architektonischem Umfeld stehen. Internationale Referent*innen aus Fachbereichen wie Psychologie, Geburtshilfe, Architektur, Design, Baugeschichte, Holz- und Lehmbau, Materialwissenschaft und Gesundheitsmanagement zeichnen ein umfassendes Bild über die Potentiale und heilsame Wirkung von Räumen.

 
 
HM Hospitales de Madrid - Parra Müller Arquitectura de Maternidades (ESP) / arquitecturadematernidades.com

HM Hospitales de Madrid - Parra Müller Arquitectura de Maternidades (ESP) / arquitecturadematernidades.com

 
 

Biografien der Referentinnen & Referenten

 

PD Dr.in Ing.in Katharina Brichetti (Architektin, Bauhistorikerin, Hochschuldozentin, DE)

lehrt als Privatdozentin an der Technischen Universität Berlin. Studium an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste. Tätigkeit als Architektin in Hamburg, Berlin und Brandenburg. Nach der Promotion an der Universität Kaiserslautern Lehraufträge (seit 2003) an der TU Berlin im Fachbereich Bau- und Stadtbaugeschichte. 2010 erfolgte die Habilitation. Seit gut einem Jahrzehnt gilt ihr Forschungsinteresse dem Thema Architektur und Gesundheit. Seit 2015 hat sie eine neue Vorlesungsreihe „Heilsame und heilende Architektur“ aufgebaut, die sie in regelmäßigen Abständen an der TU Berlin hält. Buch-Publikationen: u.a, „Heilsame Architektur. Raumqualitäten erleben, verstehen und entwerfen.“ (2019) mit Franz Mechsner und „Synästhesie: Leib-Raum-Architektur“ (2014) mit Franz Mechsner. katharina-brichetti.de

DI.in Anka Dür (Architektin, Hebamme in Ausbildung, AT/CH)

ist Co-Kuratorin der aktuellen Jubiläumsausstellung «GEBURTSKULTUR. vom gebären und geboren werden» des Frauenmuseum Hittisau (gemeinsam mit Stefania Pitscheider Soraperra und Brigitta Soraperra) und hat an der TU Innsbruck, der ETH Zürich und der TU Berlin Architektur studiert. Als Diplomarbeit hat sie ein zeitgemäßes Geburtshaus mit Gebärräumen aus Lehm entworfen. Während und nach dem Studium Tätigkeiten in verschiedenen Architekturbüros und Projekten im In- und Ausland. Seit 2017 Studium der Hebammenwissenschaften an der ZHAW Winterthur. Sie ist Projektleiterin des «Raum für Geburt und Sinne» und Gründungsmitglied der IG Geburtskultur a-z.

 

Dr.in med. Saskia De Bruin (Fachärztin für Gynäkologie & Geburtshilfe, AT)

stammt aus den Niederlanden und ist heute Oberärztin im Team der Geburtshilfeabteilung des Landeskrankenhauses Bregenz. Sie engagiert sich auch immer wieder humanitär und war mehrfach für „Ärzte ohne Grenzen“ in Kriegs- und Krisengebieten tätig. landeskrankenhaus.at

 

Mag.a art. Carolina Fink (Tanz -und Musikpädagogin, Yogalehrerin und Tänzerin, AT)

hat zwischen 1999-2003 am „Orff Institut“ der Mozarteum Universität Salzburg das Studium für „Musik- und Tanzpädagogik“ absolviert. Neben zahlreichen Workshops und internationalen Weiterbildungen im Bereich Contemporary Dance und Contact Improvisation hat sie auch eine Ausbildung zur Yogalehrerin gemacht. Sie lebt als freischaffende Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreografin in Wolfurt. Gemeinsam mit Christine Gruber hat sie spezielle Workshop-Formate für das Training des weiblichen und männlichen Beckenbodens entwickelt. xthesiskreativ.com

 

Nicolle L. Gonzales (Hebamme, Initiatorin der Changing Woman Initiative, New Mexico, USA)

ist „Dine' Nurse-Midwife“ der Navajo Nation, dem zweitgrößten der indigenen Urvölker in den Vereinigten Staaten.  Sie erhielt ihren Bachelor-Abschluss in Krankenpflege und ihren Master-Abschluss in Hebammenkunde an der University of New Mexico. Während ihres Studiums erkennt sie die Missachtung traditioneller Heilpraktiken und Philosophien der Ureinwohner*innen Amerikas im Rahmen der Frauengesundheit und der Geburt. Sie beginnt, diese Zugänge in ihre Arbeit zu integrieren. Sie gründet die „Changing Woman Initiative“, einem von Frauen geführten Gesundheitskollektiv mit der Mission, kulturelles Geburtswissen zu erneuern und die indigene Souveränität der Frauenmedizin zu stärken und zurückzufordern. Gonzales ist auch Autorin und gefragte Rednerin, sie schreibt und spricht über Frauengesundheit, reproduktive Gerechtigkeit und traditionelle indigene Geburtspraktiken. changingwomaninitiatve.com

 

Susanne Haunold-Sam (Hebamme, AT)

ist seit über 40 Jahren Hebamme in Vorarlberg. Nach ihrem Hebammendiplom 1979 in Innsbruck arbeitete sie drei Jahre im Entbindungsheim Alberschwende. Ab den 1980er Jahren war sie in der Hausgeburtshilfe tätig. Nach der Geburt der eigenen drei Kinder war sie zudem fünfzehn Jahre lang Hebamme am LKH Hohenems (bis zur Schließung von dessen Geburtenstation). Seit 2007 ist Susanne Haunold-Sam am LKH Bregenz angestellt. Sie hat im Laufe ihres Berufslebens bisher ca. 4000 Geburten begleitet. 

 

Monika Heiss (Farbdesignerin, AT)

ist diplomierte Farbdesignerin mit eigenem Büro in Dornbirn (Vorarlberg). Sie hat 2000 die Ausbildung an der IACC Akademie für Farbe und Umwelt in Salzburg abgeschlossen und ist seit 2004 auch Mitglied beim „Bund Europäischer Farbberater/Farbdesigner“. Sie arbeitet für Projekte und Bauten im öffentlichen wie im privaten Raum. 2004-06 hat sie das Farbdesign der Geburtenstation der Universitätsklinik Innsbruck gestaltet. Laufende Fortbildungen begleiten ihre Berufstätigkeit u.a. bei Farbforscher Stefan Muntwyler (Schweiz), Dr. Katrin Trautwein (Farbmanufaktur KT.Color, Schweiz), Architektin Anna Heringer, Farbenschule Rose Marie Spoerli (Winterthur), Haus der Farbe, (Zürich/Berlin). monikaheiss.at

 

DI.in Anna Heringer (Architektin, Lehmbauexpertin, DE)

ist eine international tätige, mehrfach ausgezeichnete Architektin mit eigenem Büro an der österreichisch-bayerischen Grenze. Als Architektin und Honorarprofessorin des UNESCO-Lehrstuhls für Lehmbau, Baukulturen und nachhaltige Entwicklung beschäftigt sie sich mit der Verwendung natürlicher Baumaterialien. Seit 1997 ist sie aktiv in der Entwicklungszusammenarbeit in Bangladesch tätig. Ihre Diplomarbeit, die METI School in Rudrapur wurde 2005 in Zusammenarbeit mit Eike Roswag realisiert und gewann 2007 den Aga Khan Award für Architektur. Im Laufe der Jahre hat Anna Heringer weitere Projekte in Asien, Afrika und Europa realisiert. Zusammen mit Martin Rauch hat sie die Methode des Clay Storming entwickelt, die sie an verschiedenen Universitäten lehrt, darunter ETH Zürich, Universität Liechtenstein, UP Madrid, TU München und GSD/Harvard. anna-heringer.com

 

DI.in Josephine Herrmann (Architektin, Univ.Lektorin, AT)

hat Architektur an der TH Nürnberg und an der TU Wien studiert und ihr Studium 2019 mit der Diplomarbeit „Das Licht der Welt – die Typologie der Geburtshilfe in Wien“ abgeschlossen. Die Arbeit erhielt 2021 den 1. Preis des „Architecture for Health Student Award“ des European Network Architecture for Health. Im Wintersemester 20/21 arbeitete sie als Universitäts-Lektorin an der TU Wien an der Fakultät für Architektur und Raumplanung, Forschungsbereich für Gebäudelehre und Entwerfen und betreute das Entwerfen „Prefab: The First Room“. 

 

Prof. Dr. Sven Hildebrandt (Facharzt und Hochschuldozent f. Frauenheilkunde & Geburtshilfe, AT)

ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe mit eigener Praxis in Dresden (D), die auch ein Geburtshaus beinhaltet. Seit 2013 ist er Professor für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Hochschule Fulda und leitet national und international Fortbildungen für Hebammen und Geburtshelfer*innen. Als Präsident stand er lange Jahre der Internationalen Gesellschaft für prä- und perinatale Psychologie und Medizin (ISPPM) vor, heute ist er Präsident der Dresdner Akademie für individuelle Geburtsbegleitung (DAfiGb). Seine beruflichen Schwerpunkte bilden eine ganzheitlich orientierte, individuelle und kompetente Frauenheilkunde für alle Altersgruppen und Geburtshilfe. prof-hildebrandt.de

 

DGKS Birgit Kalb (Craniosacral- und Traumatherapeutin, AT)

ist ausgebildete Diplom-Krankenschwester und arbeitete als solche im LKH Bregenz und im Universitätsspital Basel. Sie absolvierte die Ausbildung zur Craniosacral-Therapeutin in Winterthur und zur Trauma-Therapeutin in München und eröffnete 2008 ihre eigene Praxis in Wolfurt (A). Zahlreiche Fortbildungen u.a. in systemischer Aufstellungsarbeit, Embryologie, prä- und perinataler Bindungstherapie. Birgit Kalb ist spezialisiert auf frühe Traumatisierungen und Bindungsverletzungen insbesondere bei (werdenden) Eltern und Babys. Sie ist Gründungsmitglied der IG Geburtskultur a-z. birgitkalb.at

 

Dame Laura Lee (Geschäftsführerin Maggie’s Centres, GB)

arbeitete als Fachkrankenschwester in Edinburgh, wo sie der an Brustkrebs erkrankten Maggie Keswick Jencks die Chemotherapie verabreichte. Gemeinsam entwickelten sie die Vision von einem Krebshilfezentrum in einer nicht-klinischen und aufbauenden Umgebung, das jede*r von Krebskranke besuchen kann. Dort erhalten sie praktische Informationen sowie psychologische und emotionale Unterstützung für die Bewältigung des Lebens nach einer Krebsdiagnose. Inzwischen gibt es 24 Maggie’s Zentren sowohl in Großbritannien als auch in Übersee. Weitere sind in Planung. Im Jahr 2016 wurde Laura Lee die Ehrendoktorwürde der Queen Margaret University verliehen. 2019 wurde sie von Queen Elisabeth II für ihre Verdienste um krebskranke Menschen in den „Stand einer Dame“ erhoben. maggies.org

 

DI.in Angela E. Müller (Architektin, Büro ParraMüller)

wurde in Salzburg geboren und arbeitet als Beraterin und Architektin bei Parra-Müller, einem in Madrid ansässigen Büro, das sie 2008 zusammen mit Marta Parra Casado gegründet hat. Sie hat einen Abschluss in Architektur und einen Master-Abschluss in Krankenhausarchitektur und -infrastruktur. Neben ihrem Architekturbüro arbeitet sie seit 2007 als Expertin für das spanische Gesundheitsministerium an der Aktualisierung der neuen nationalen Richtlinien für eine gesündere und sicherere Geburtshilfe mit. Die Arbeit von Parra-Müller basiert auf der Überzeugung, dass optimierte Gesundheitsergebnisse nur durch die Kombination von evidenzbasiertem Design und aktualisierter klinischer Betreuung zu erzielen sind. Architektur und Design sind nicht nur ein "dritter Betreuer", sondern können auch eine treibende Kraft der Veränderung sein. Ihre erste Natural Birth Unit erhielt 2017 den IIDA Healthcare Design Award in der Kategorie Hospitals-Women's sowie den IIDA Transformation & Innovation Award. 2018 wurden sie von der der spanischen Architektenkammer als „Architekten des Jahres“ ausgezeichnet. arquitecturadematernidades.com

 

Martin Rauch (Keramiker, Lehmbaupionier, Künstler, AT)

ist ein weltweit tätiger Experte im Bereich Lehmbau und hat die Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob absolviert sowie an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien studiert. Für seine Diplomarbeit „Lehm Ton Erde“ erhielt er 1983 den Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. Seit 1990 Konzeption, Planung und Realisierung von Lehmbauprojekten im In- und Ausland. 1999 Firmengründung Lehm Ton Erde, Baukunst GmbH. 2007 Firmengründung ERDEN, Entwicklung und Realisierung von vorgefertigten Stampflehmprojekten. Einzel- und Gruppenausstellungen, 1988–2010 u.a. Feldkirch, Meran, Paris, Graz; unzählige Preise und Auszeichnungen. 2003 bis 2010 Lehrtätigkeit an der Kunstuniversität Linz. Internationale Workshops u.a. in Bangladesch, Südafrika und Österreich in Zusammenarbeit mit BASEhabitat. Seit 2010 Honorarprofessor des UNESCO-Lehrstuhls „Earthen Architecture“. Seit 2014 Gastdozent Departement Architektur der ETH Zürich (gemeinsam mit Anna Heringer). lehmtonerde.at

Ab Rogers (Designer, Direktor von Ab Rogers Design ARD, GB)

ist ein in London ansässiger Designer, der für seine breit gefächerte Praxis bekannt ist, die von seiner lyrischen Vorstellungskraft geprägt ist. Im Jahr 2004 gründete er Ab Rogers Design. ARD, heute ein etabliertes Studio, das mit Farben, Materialien und Funktionen spielt, um ein Gefühl von Poesie, Magie und Wunder in die alltägliche Welt zu bringen. Zu seinen früheren Kund*innen gehören das Centre Pompidou, die Tate Modern, die Royal Academy, das Science Museum, PriceWaterhouseCooper, Maggie's, Selfridges und das Connaught Hotel. Von 2012 bis 2015 war er Programmleiter des MA Interior Design Kurses am Royal College of Art, nachdem er zuvor unter anderem am Parsons Institute of Design in New York und an der Eindhoven Design Academy in den Niederlanden unterrichtet hatte. abrogers.com

 

Renate Ruckstuhl-Meier MSc, MBA (Hebamme, Geschäftsführerin GH Terra Alta, CH) 

war nach ihrer Ausbildung zur Hebamme an der Hebammenschule in Luzern (1979-1982) zwischen 1982 und 2004 im Kantonsspital Sursee tätig. Daneben begann sie ab 1997 als Hebamme auch frei zu praktizieren. 1998 gründete sie gemeinsam mit zwei Kolleginnen eine eigene Hebammenpraxis, die sie später zum Geburtshaus Terra Alta erweiterten und ausbauten. Von 1999-2004 entwickelte Ruckstuhl-Meier das Pilotprojekt „Beleghebammen“ am KSSW Sursee mit. Seit 2005 ist sie Geschäftsführerin und leitende Hebamme im Geburtshaus Terra Alta. Zwischen 2010 und 2017 diverse Ausbildungen in Leadership und Gesundheitsmanagement. geburtshaus-terra-alta.ch

Martina Rüscher MBA, MSc, Akad. BO (Landesrätin für Gesundheit und Sport, Land Vlbg., AT)

ist seit 2019 Landesrätin für Gesundheit und Sport in der Vorarlberger Landesregierung. Sie ist ausgebildete Kommunikationsberaterin und seit 1998 Mitglied der ÖVP. Von 2014 bis 2019 war sie Abgeordnete zum Vorarlberger Landtag sowie ab 2018 zweite Vizepräsidentin des Landtags. Als Landesrätin ist sie seit 2019 ressortzuständig für Gesundheit und Sport, Chancengleichheit und Behinderung, Sozialpsychiatrie und Sucht, Sanitätsangelegenheiten sowie Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz.

Verena Schmid (Hebamme, FH Dozentin, Schulleiterin, Autorin)

ist seit 1979 freiberufliche Hebamme. Sie gibt Fortbildungen für Hebammen seit 1988, gründete und leitete die „Scuola Elementale di Arte Ostetrica” in Florenz, eine internationale Hebammenschule mit dem Schwerpunkt Physiologie in der Geburtshilfe und in der Frauengesundheit (1996 bis 2015). Daneben ist sie Gründerin und Herausgeberin der Hebammenzeitschrift Donna & Donna sowie Autorin verschiedener Bücher. Auf Deutsch erschienen 2005 ihr Buch „Der Geburtsschmerz“, 2011 „Schwangerschaft, Geburt und Mutterwerden – Grundlagen für ein salutogenetisches Betreuungsmodell“. Von 2011 bis 2020 unterrichtete sie einen Masterlehrgang über Salutophysiologie, ein von ihr entwickeltes Betreuungskonzept, an der Fachhochschule Salzburg. seaoscuola.it

Sabrina Summer (Innenarchitektin, Designerin, AT/GB)

ist eine in Vorarlberg aufgewachsene Designerin und Innenarchitektin, die seit 2004 in London lebt und arbeitet. Sie hat am Chelsea College of Art and Design Raumgestaltung studiert und am Royal College of Art einen Master in Innenarchitektur absolviert. Summer war bei Zaha Hadid Architects und bei Ab Rogers Design in diversen Projekten tätig. Bei ARD ist sie Lead Designerin für das 2019 fertiggestellte Maggie‘s Center at The Royal Marsden. Auch in Österreich ist sie präsent: Neben der Gestaltung und Konzeption von Innenräumen von Privathäusern zeichnet sie sich bei der aktuellen Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau „geburtskultur. vom gebären und geboren werden“ für das Ausstellungsdesign verantwortlich. Sie ist auch Teil des vierköpfigen Gestaltungsteams des „Raumes für Geburt und Sinne“. Mit Elina Loukou kollaboriert sie bei DeMachinas, ihre gemeinsame Arbeit bewegt sich disziplinübergreifend und erkundet Schnittstellen zwischen Design, Szenografie und Architektur.

 

Univ. Ass. DIin Evelyn Temmel (Architektin, Univ.Assistentin, AT)

lehrt an der TU Wien, Fakultät für Architektur und Raumplanung, Forschungsbereich für Gebäudelehre und Entwerfen und beschäftigt sich hier seit 2017 verstärkt mit Einwirkungen eines sich stetig verändernden Gesundheitsbegriffs auf Gebäudetypologien und Architektur. Im November 2018 organisierte sie an der TU Wien ein Symposium unter dem Titel "Changing Conditions in Healthcare Architecture" mit internationalen und nationalen Expert*innen im Bereich der Gesundheitsarchitektur. Mit Bernhard Luthringshausen und ihrem Büro BELT arbeitet sie als Architektin in unterschiedlichen Maßstäben. Im Rahmen des MAK Stipendiums forschte sie mit dem Projekt "Artifacts of a Parallel Ecology“ den privaten `Backyards´ des Einfamilienhausteppichs in Los Angeles nach. gbl.tuwien.ac.at

Ing. Dr. Erwin Thoma (Förster, Holzbaupionier, AT)

wurde 1962 geboren und ist in Bruck am Großglockner aufgewachsen. Seine Liebe zur Natur ließ ihn früh den Beschluss fassen, Förster zu werden. Wichtig für ihn waren die Begegnungen mit Geigenbauern, die bei ihm Holz für ihre Instrumente suchten, Holzknechten, die Mondholz ernteten, und Zimmerleuten, die ihm altes Holzwissen erzählten. Sie haben ihn grundlegend für das im Holz steckende Potenzial sensibilisiert. Inmitten der mächtigen Baumriesen des Karwendels studierte er die Geheimnisse des Waldes. Er nimmt uns mit in eine Welt, die vielen von uns fremd geworden ist: das Leben mit dem Wald, die Faszination der Bäume und das gute Leben mit Holz. Thoma beschreibt Bäume wie einen Lebensgefährten – es sind gelebte Erfahrungen mit Bäumen. thoma.at

 

Dr.in med. Monya Todesco Bernasconi (Fachärztin für Geburtshilfe und Perinatalmedizin, CH)

ist Chefärztin für Geburtshilfe und Perinatalmedizin am Kantonsspital Aarau, Präsidentin Ärztekonferenz und Mitglied der Geschäftsleitung. Im Zuge ihrer Erfahrungen mit Schwangeren und Gebärenden, kam sie zum Schluss, dass nicht alle Frauen im Klinischen Umfeld „gleich gut gebären“. Sie initiierte daraufhin im Park des Kantonsspitals Aarau ein von selbständigen Hebammen geleitetes kleines Geburtshaus, das bei Bedarf direkt an die Intensivmedizinische Versorgung angeschlossen ist. ksa.ch

Titel: Raum für Geburt und Sinne - Skizze © Sabrina Summer / Gestaltung: Katharina Rohner, Frauenmuseum Hittisau / Konzeption und Organisation: Anka Dür und Brigitta Soraperra

 
 
Terra Alta – Haus für Geburt, Frau und Gesundheit (CH) / geburtshaus-terra-alta.ch

Terra Alta – Haus für Geburt, Frau und Gesundheit (CH) / geburtshaus-terra-alta.ch

 
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