Hilda Monte. Eine Europäerin im Widerstand.
Mission nach Feldkirch, Bludenz, Bregenz, Dornbirn
Vortrag . Andreas Wilkens
Kuratorinnenführung . Sabine Apostolo
Open-Air-Ausstellung . darüber sprechen
In der Nacht auf den 17. April 1945, wenige Tage vor Kriegsende, wurde in Tisis an der Grenze zu Liechtenstein die Widerstandkämpferin Hilda Monte festgenommen – und beim Fluchtversuch erschossen. Die junge sozialistische Aktivistin und Autorin war nach Vorarlberg gekommen, um dem Widerstand in Österreich zu helfen. Geboren in Wien und aufgewachsen in Berlin, musste sie 1934 ins Exil gehen, zuerst nach Frankreich, dann nach England und schließlich in die Schweiz. Lange Jahre schrieb sie gegen die Terrorherrschaft des Nationalsozialismus an, in Analysen, Aufrufen, Büchern und Gedichten.
Die „Einheit Europas“ war für sie die entscheidende Bedingung, um den künftigen Frieden zu sichern. In einem Schreiben von 1943 wurde sie nach ihrer Nationalität gefragt.
„Ich kann mich nur als Europäerin bezeichnen. Aber ich fürchte, wir haben die Zeit noch nicht erreicht, in der das erlaubt ist.“
Hilda Monte
Andreas Wilkens ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Lothringen – Metz (F). Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der europäischen Integration, die deutsch-französischen Beziehungen im 20. Jahrhundert, der Kalte Krieg und die Entspannungspolitik sowie Aspekte des deutschen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Im Rahmen seiner Forschung hat er sich eingehend mit Hilda Monte befasst.
Kuratorinnen-Führung durch die Ausstellung
verfolgt / verlobt / verheiratet. Rettende Ehen jüdischer Frauen ins Exil
Im März 1938 beginnt für österreichische Jüdinnen und Juden ein Wettlauf gegen die Zeit. Einige Wiener Jüdinnen retten sich durch eine Scheinehe mit einem ausländischen Staatsbürger. Die Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau spürt den Lebenswegen und unterschiedlichen Schicksalen von dreizehn österreichischen Jüdinnen nach. Diese Ehen werden pro forma geschlossen, aus Solidarität oder gegen Bezahlung, um in ein Land zu gelangen, in dem Jüd*innen (noch) nicht verfolgt werden. Frauen, die bereits im Exil sind, gehen eine Scheinehe ein, um der Staatenlosigkeit zu entgehen oder sich eine Arbeitserlaubnis zu verschaffen. In der Ausstellung im FMH wird auch Hildas Montes Geschichte erzählt. Sie ist eine Übernahme aus dem Jüdischen Museum Wien und wurde um Objekte, das Leben von Hilda Monte betreffend erweitert.
Sabine Apostolo ist seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Jüdischen Museum Wien, Co-Kuratorin von Ausstellungen wie „Ringstra.e. Ein jüdischer Boulevard“ und „Genosse.Jude. Wir wollten nur das Paradies auf Erden“ sowie Sammlungsbetreuung. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte in Wien und ist Doktorandin im Bereich der Schoa-Literatur.
Besichtigung der Open-Air-Ausstellung “darüber sprechen”
Nationalsozialismus und Holocaust: Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
Am Dorfplatz von Hittisau vor dem DENK.MAL erzählen vierzehn Zeitzeug:innen wie Schulfreund:innen sie ausgrenzten, wie Nachbar:innen zu Feind:innen wurden, wie der Staat zum Mörder. Sie erzählen, wie sie überleben konnten und wie es ihren Familien erging.
Eintritt > EUR 15,–
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems und der Gemeinde Hittisau mit erinnern.at